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Think global, act local: Wie der Marketing-Trend „Heimat“ die Vielfalt Deiner Kunden anspricht (Teil II)

25.08.2019 | 08:13 | Daniela
Dr. Oetker Pizza in China und Spreewaldgurken in Dubai – wir freuen uns, Produkte aus der Heimat in fernen Ländern zu entdecken. Warum eigentlich?

Dr. Oetker Pizza in China und Spreewaldgurken in Dubai – wir freuen uns, Produkte aus der Heimat in fernen Ländern zu entdecken. Nur im deutschen Handel sucht man „Ethic-Lebensmittel“ meist vergeblich. Warum eigentlich?

Bekanntheit schafft Vertrauen und ein Heimatgefühl

Wer im Ausland einkaufen geht, rechnet zwar nicht damit, auf bekannte Produkte aus der deutschen Heimat zu stoßen, dennoch reagieren wir erfreut und packen das leckere Stückchen Heimat gerne in den Einkaufswagen. Warum? Ganz einfach: Die Produkte sind bekannt. Man weiß, wie sie schmecken und wie sie zubereitet werden. Beim Verzehr wandern die Gedanken nach Hause und man schwelgt in Erinnerungen – ein schönes Gefühl, das die Migros als größter Einzelhändler in der Schweiz mit der Produktreihe Deutsche Lieblingsprodukte“ ganz bewusst bedient. So stehen in den Regalen der 30 Migros-Filialen nicht nur Duplo, Erasco-Eintöpfe und Pfanni-Knödel, sondern auch Leipniz-Kekse und Tütensuppen von Knorr und Maggi. Gekauft werden diese Produkte von der zweitgrößten Ausländergruppe in der Schweiz, den Deutschen. Aber auch für in der Schweiz lebende Österreicher hält die Migros Kaiserschmarrn und Semmelknödel parat, während es beim Konkurrenten Coop eine Vielfalt an türkischen Produkten zu kaufen gibt. Auch in Deutschland erreicht der Umsatz mit Halal-Lebensmitteln jedes Jahr mehr als 5 Milliarden Euro. Doch werden diese nicht in deutschen Supermarktketten umgesetzt, sondern in den rund 10.000 türkischen und arabischen Supermärkten in der Bundesrepublik. Warum eigentlich? Immerhin verfügen die in Deutschland lebenden Türken über mehr als 20 Milliarden Euro Kaufkraft, während die 2,5 Millionen Menschen, die aus der ehemaligen Sowjet-Union stammen und heute in Deutschland leben, sogar mehr als 30 Milliarden Euro im Jahr für den Konsum ausgeben.

Parallele Einkaufsstrukturen und fehlende Produktausweisungen

Da der deutsche Einzelhandel nur sehr zögerlich sogenannte „Ethic-Lebensmittel“ ins Sortiment aufnimmt und dies in der Regel nur punktuell in einzelnen Filialen, konnten sich starke, parallele Einkaufsstrukturen etablieren. Wer daher koscher oder halal sucht, der geht nicht zu Edeka oder Rewe, sondern in den türkischen Supermarkt um die Ecke. Aber nicht nur das fehlende Angebot zieht diese kaufkraftstarken Zielgruppen aus dem deutschen Einzelhandel ab, sondern auch das Fehlen von Auszeichnungen zu Herstellungsverfahren und Inhaltsstoffen. So führen arabische und türkische Lebensmittelgeschäfte nicht nur eine viel größere Produktauswahl, sondern die Produktauszeichnungen machen auch klar deutlich, ob darin Alkohol oder Spuren von Schweinefleisch enthalten sind. Während sich die deutschen Lebensmittelhersteller in der Ausweisung von Bio-, Regional- und Nachhaltigkeitssiegeln gegenseitig überbieten, sind Halal- oder Koscher-Zertifikate immer noch kaum zu finden. Erste Anstrengungen in diese Richtung unternimmt der Lebensmittel-Gigant Nestlé, der inzwischen 20 seiner europäischen Produktionsanlagen Halal-zertifizieren ließ und mit der Kampagne „Taste of Home“ bewusst die neuen Halal-Produkte bewirbt. Ob Deutsche in China oder Türken in Deutschland, den „Geschmack von Zuhause“ suchen Menschen überall auf der Welt. Doch was hat es mit dem Heimatgefühl eigentlich auf sich? Wie kann es dazu beitragen, den Umsatz in Deinem Geschäft zu steigern? Und welches Potenzial hat vor diesem Hintergrund das Ethnomarketing für die erfolgreiche Ansprache Deiner Kunden unterschiedlichster kultureller Herkunft? All diese und noch viele Fragen mehr beantworten wir Die in Teil III unserer Themenserie „Think global, act local!“

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